Verdichtung statt Spektakel

Verdichtung statt Spektakel

Die Entführung Jan Philipp Reemtsmas im Jahr 1996 ist einer der spektakulären Kriminalfälle in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Entführungsopfer selbst hat seine Erinnerungen an die Zeit der Gefangenschaft in seinem Buch „Im Keller“ geschildert. 2018 machte sein Sohn Johann Scheerer sein damaliges Erleben unter dem Titel „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ öffentlich. Diesen Blick durch die Augen eines Heranwachsenden aufs Geschehen hat nun Hans-Christian Schmid verfilmt. Mehr lesen

Wetter, Tod, Webshop

Wetter, Tod, Webshop

Pünktlich zur Buchveröffentlichung von „Vom Wetter reden und vom Tod“ sind Ende letzter Woche die Verlagswebsite und der Webshop des permanent Verlags an den Start gegangen. Also: umschauen, stöbern und bestellen! Mehr lesen

Waldes Dunkel

Waldes Dunkel

Der deutsche Wald ist von jeher Sinnbild des Dunklen, Verbotenen und der Gefahr. In Grimm’schen Märchen werden hier die Kinder ausgesetzt, die kaputte Familien nicht mehr ernähren können oder wollen. Und hier wohnt das Böse in Gestalt der Hexe oder des Wolfs, Figuren, die je nach Kontext auch anders gedeutet werden können: etwa als Opfer von Verfolgung und Auslöschung. Mit „Schweigend steht der Wald“ liefert Saralisa Volm in ihrer ersten Regiearbeit einen eindrücklichen Beitrag. Mehr lesen

Vom Wetter reden und vom Tod: Buchvorstellung

Vom Wetter reden und vom Tod: Buchvorstellung

Endlich ist das Buch da: „Vom Wetter reden und vom Tod“. Erstmal als kleine Vorabauflage, an der letzte kleinere Optimierungen beschlossen werden. In der Hand liegt es jedenfalls gut. Aber klar: Spannend bleibt es bis zum Schluss. Werden die Verlagswebsite und der Shop rechtzeitig zum Start der Werbekampagne – fürs Erste immerhin eine Anzeige in der Jungle World – am Start sein? Wird sich überhaupt jemand dafür interessieren? Was sagen die Kritiker – oder hüllen sie sich in Schweigen? Sicher ist: Am Freitag, 21.10. gibt es in den Räumen des Lichtblickkinos den großen Vorstellungsabend mit vielfältigem Rahmenprogramm. Mehr lesen

Grimmige Zeiten, Genossen!

Grimmige Zeiten, Genossen!

Archaische Muster von Größenwahn, Rache und Mordlust bestimmen die Welt direkt wie lang nicht mehr. Und das nicht nur da, wo sich skrupellose Cliquen alter weißer Männern mangels ihnen vorstellbarer besserer Alternativen mit Händen und Klauen an der Macht halten. Mit Tauschwert und Geld als Zentrum selbst der intimsten menschlichen Beziehungen ist kein Außen des allumfassenden Krisenzusammenhangs mehr vorstellbar. Davon erzählt plakativ der diesjährige Cannes-Gewinnerfilm „Triangle of Sadness“. Mehr lesen

Bittere Tränen

… hat Rainer Werner Fassbinder einst Petra von Kant vergießen lassen. Nun hat sich François Ozon am Remake des Stoffes versucht. Es ist nicht das erste Mal, dass er seinem Idol ein Denkmal setzen möchte. Gelungen ist es wieder nicht. Darum weinen braucht man aber auch nicht. Dafür gibt es wirklich bessere Gründe. Mehr lesen

Putin in Kassel und im Zug durch Europa

Putin in Kassel und im Zug durch Europa

Ein langer Sommer mit Rekordtemperaturen, Dürren und einem anhaltenden Krieg mit (vermutlich) wachsender Intensität liegt hinter uns. Antisemitische Zumutungen und schräg anmutende Aufarbeitungsversuche haben der documenta und den Feuilletondebatten die Kunst ausgetrieben. Europa insgesamt macht alles andere als bella figura. Vom Zug aus gibt es sich aber immerhin fotogen. Mehr lesen

Krankheitsbilder: Wuchernde Fatigue

Symptome wie Ursachen des menschlich-planetarischen Elends scheinen hinlänglich bekannt. Angesichts der Verhältnisse machen sich dennoch vor allem Müdigkeit und Abstumpfung breit. Im letzten Editiorial vor der Sommerpause unter dem Titel „Druckabfall“ übt sich an diesem Wochenende auch der Verfassungsblog in Resignation. Und der Berliner permanentverlag bringt die erhellenden Kolumnen von Christina Zück in einem Sammelband heraus: „Onkomoderne“. Mehr lesen

Alternativ gut altern

Alternativ gut altern

Die einen sterben viel zu früh. So hat sich letzte Woche der Todestag von Cornelia Morgenstern zum ersten Mal gejährt. Andere überleben sich und ihre guten Phasen und produzieren dann höchstens Mittelmaß. Doch es geht auch anders. Denn es gibt allem Anschein nach auch die Möglichkeiten, selbst im Alter nicht nur Trübsal zu blasen. Einen hübsch anzusehenden Entwurf liefert hierzu „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz. Mehr lesen

Abgesang aufs Genre des farbigen Todes

Es passt in vielerlei Hinsicht. Der Giallo ist tot. Das erotisch aufgeladene italienische Horror-Genre funktioniert nicht in Zeiten, in denen Wokeness wichtiger ist als Klassenbewusstsein (zum Beispiel). Mit „Dark glasses“ hat ihm Altmeister Dario Argento nach zehn Jahren Abstinenz einen etwas lieblosen Abgesang inszeniert. Mehr lesen