Erzählen in Intensitäten
Gerade noch zwei Stunden vor Ablauf in der ARD-Mediathek Steve McQueens „Lovers Rock“ aus der Anthologie-Serie „Small Axe“ gesehen. 70 Minuten lang nimmt eine:n der Film mit auf eine karibische Houseparty in Nottinghill um 1980; praktisch in Echtzeit und mit dem auf Details gerichteten Blick einer Partynacht ist man dabei, wenn gekocht, die Musikanlage verkabelt, geflirtet, abgewehrt, getanzt, sich aneinader gerieben, gestritten und zusammengefunden wird. Mehr lesen

Licht an, Licht aus
Frauke Finsterwalders „Sisi & Ich“ ist ein Film, der in der Dunkelheit der Zeit leuchtet. Er berichtet davon, wie es ist, auf dem angenommenen kulturellen Gipfel höchstverfeinerten Menschseins ganz dem eigenen Innenleben und seinen Projektionen ausgeliefert zu sein. Eine camp-ironische Betrachtung von Wehwehchen des Hochadels in der K+K-Monarchie schließt er mit Popkulturmomenten kurz und zeugt dabei ein Drama von Liebe, Macht und Abhängigkeit. Mehr lesen

Lars und die Liebe
Auch diese Woche starten Filme im Kino. Unter anderem ein Dokumentarfilm über Lars Eidinger, der wie eine gemeinsame Psychotherapie von Star und Publikum wirkt, und Emannuel Mourets „Tagebuch einer Pariser Affäre“ mit Sandrine Kimberlain. Letzterer lässt im Vorfeld als typisch französischer Beziehungsfilm keine allzugroßen Erwartungen aufkommen, besticht dann aber doch in der Ausarbeitung. Mehr lesen

Freitag
Jetzt ist es wieder so weit. Was geschrieben steht, muss auch präsentiert werden. Am Freitag in der Fehre 6 lese ich je ein Kapitel aus den beiden abgebildeten Büchern. Ulrike Helms-Angels liest über Leute, die vergaßen, sich ihre esoterischen Flausen aus dem Kopf zu lachen. DJ else legt auf. Carl Smith singt. Mehr lesen

Die Ordnung der Dinge
Die Ordnung der Dinge ist erreicht: Die Novelle steht, wo sie stehen soll, im Webshop des Verlags. Zum Bestellen bereit. Wie beschrieben hat es Jahre gebraucht, bis sie die heutige Form angenommen hat. Auch der Titel „Vom Ordnen der Dinge“ stand nicht von Anfang an fest. In „Vom Wetter reden und vom Tod“ wird sie als Teufelsnovelle besprochen – und die Autorenschaft kurzerhand dem Protagonisten des Romans zugesprochen. Mehr lesen

Kleine Bärenlese
Die Berlinale gibt sich politisch. Schon traditionell, aber in diesem Jahr besonders. Die Frage, sagt etwa die omnipräsente Kulturstaatsministerin Claudia Roth, sei auch keinesfalls, ob das Filmfest angesichts der Verfinsterung der Welt in der Ukraine oder im Iran gefeiert werden dürfe. Vielmehr sei offensichtlich, dass es gefeiert werden muss. Mehr lesen

Es ist … Ding
Halleluja! Das neue Buch ist da. Sieht super aus, liegt gut in der Hand. Nach all den Jahren, die es sich inhaltlich und stilistisch mal hier-, dann wieder mehr dorthin entwickelt, hier etwas dazugenommen und dort etwas anderes wieder abgestoßen hat, ist es jetzt fertig, gedruckt, Produkt, Ding. Wie Rainald Goetz, der auch plötzlich wieder da ist, neulich gesagt hat: „Es geht nicht darum, dass die Leute das lesen, was man schreibt, sondern dass es da ist, gedruckt, veröffentlicht, kaufbar […] reales Objekt […] in seiner hochheiligen Dingizität.“ Mehr lesen

37 von Hundert mit Noisy Leaks!
Gestern ist dann doch noch die lang angekündigte Nummer 37 der „von Hundert“ erschienen. Ein Heft zu Klassenfragen, aktuellen Klassismusdebatten in der Kunst und sonst im Raum der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Auch darin enthalten: zwei Artikel zur Noisy-Leaks!-Ausstellung vom letzten Herbst. Mehr lesen

Nicht mit uns, Brudi!
In zwei Tagen darf in Berlin schon wieder gewählt werden. Und natürlich herrscht Wahlmüdigkeit. Noch mehr als sonst. Dabei klingt doch immerhin einigermaßen aufregend, dass dit Janze diesmal unter der Aufsicht internationaler Wahlbeobachter stattfinden wird. Klingt, als wollte die große wilde Welt mal in der Stadt vorbeischauen. Mehr lesen

Perspektiven, Rätsel und Körpertausch
Genres setzen Filmen Grenzen. Sie ermöglichen es aber auch, auf diese Grenzen hinzuweisen, sie zu verwirren und in ihrem Rahmen über Konventionen nachzudenken. Sehr gern etwa über Geschlechterrollen und den filmischen und gesellschaftlichen Blick darauf. Gerade in den Kinos angelaufen sind der verrätselte südkoreanische Thriller „Die Frau im Nebel“ vom seit längerem als Großmeister gehandelten Regisseur Park Chan-wook und der Debutfilm von Alex Schaad „Aus meiner Haut“. Mehr lesen