Eine Frau verschwindet

„Trenque Lauquen“ vom argentinischen Filmkollektiv El Pampero Cine ist der Film der Stunde. Zwischen Naturalismus und Fantasy, Thriller und Naturbeobachtung erzählt er von einem Rätsel, das er nicht enträtseln will. Dabei erfindet er Elemente einer zeitgemäßen Filmsprache und verknüpft sich so mit aktuellen interessanten Ansätzen in dieser Richtung, wie man sie zuletzt aus Japan, Spanien und auch Deutschland gesehen hat. Mehr lesen

Die eigene Stimme

Filme von Angela Schanelec gelten als anstrengend und als Kassengift. Erstaunlicher ist aber, wie viele Menschen, die sich professionell mit Film und Filmkritik beschäftigen, sagen: Das schau ich mir gar nicht erst an. (Und sowas – fügen sie dann meist hinzu – kassiert dann die schöne Staatsknete der Filmförderung.) Dabei ist Angela Schanelecs Art, Geschichten zu erzählen, einer der wenigen innovativen Ansätze eines Filmemachens in Deutschland, das sich den Anforderungen des Mainstreams entzieht. Mehr lesen

Erzählen in Intensitäten

Gerade noch zwei Stunden vor Ablauf in der ARD-Mediathek Steve McQueens „Lovers Rock“ aus der Anthologie-Serie „Small Axe“ gesehen. 70 Minuten lang nimmt eine:n der Film mit auf eine karibische Houseparty in Nottinghill um 1980; praktisch in Echtzeit und mit dem auf Details gerichteten Blick einer Partynacht ist man dabei, wenn gekocht, die Musikanlage verkabelt, geflirtet, abgewehrt, getanzt, sich aneinader gerieben, gestritten und zusammengefunden wird. Mehr lesen

Licht an, Licht aus

Frauke Finsterwalders „Sisi & Ich“ ist ein Film, der in der Dunkelheit der Zeit leuchtet. Er berichtet davon, wie es ist, auf dem angenommenen kulturellen Gipfel höchstverfeinerten Menschseins ganz dem eigenen Innenleben und seinen Projektionen ausgeliefert zu sein. Eine camp-ironische Betrachtung von Wehwehchen des Hochadels in der K+K-Monarchie schließt er mit Popkulturmomenten kurz und zeugt dabei ein Drama von Liebe, Macht und Abhängigkeit. Mehr lesen

Lars und die Liebe

Auch diese Woche starten Filme im Kino. Unter anderem ein Dokumentarfilm über Lars Eidinger, der wie eine gemeinsame Psychotherapie von Star und Publikum wirkt, und Emannuel Mourets „Tagebuch einer Pariser Affäre“ mit Sandrine Kimberlain. Letzterer lässt im Vorfeld als typisch französischer Beziehungsfilm keine allzugroßen Erwartungen aufkommen, besticht dann aber doch in der Ausarbeitung. Mehr lesen