Lars und die Liebe

Auch diese Woche starten Filme im Kino. Unter anderem ein Dokumentarfilm über Lars Eidinger, der wie eine gemeinsame Psychotherapie von Star und Publikum wirkt, und Emannuel Mourets „Tagebuch einer Pariser Affäre“ mit Sandrine Kimberlain. Letzterer lässt im Vorfeld als typisch französischer Beziehungsfilm keine allzugroßen Erwartungen aufkommen, besticht dann aber doch in der Ausarbeitung. Mehr lesen

Kleine Bärenlese

Die Berlinale gibt sich politisch. Schon traditionell, aber in diesem Jahr besonders. Die Frage, sagt etwa die omnipräsente Kulturstaatsministerin Claudia Roth, sei auch keinesfalls, ob das Filmfest angesichts der Verfinsterung der Welt in der Ukraine oder im Iran gefeiert werden dürfe. Vielmehr sei offensichtlich, dass es gefeiert werden muss. Mehr lesen

Perspektiven, Rätsel und Körpertausch

Genres setzen Filmen Grenzen. Sie ermöglichen es aber auch, auf diese Grenzen hinzuweisen, sie zu verwirren und in ihrem Rahmen über Konventionen nachzudenken. Sehr gern etwa über Geschlechterrollen und den filmischen und gesellschaftlichen Blick darauf. Gerade in den Kinos angelaufen sind der verrätselte südkoreanische Thriller „Die Frau im Nebel“ vom seit längerem als Großmeister gehandelten Regisseur Park Chan-wook und der Debutfilm von Alex Schaad „Aus meiner Haut“. Mehr lesen

Von Bildhintergründen, Tradition und Wertschätzung

Wofür braucht es in Zeiten der Digitalisierung eigentlich noch Malerei? Was unterscheidet ein gutes Bild von einem schlechten, jenseits des persönlichen Geschmacks? Wie positioniert sich ein Maler mit punkig gegenkultureller Vergangenheit im durch und durch Geld getriebenen Zentrum des globalen Kunstmarkts? Und: Ist Film das richtige Medium, um all diese Fragen zu verhandeln? Drei Jahre lang hat Regisseur Pepe Danquart Daniel Richter in dessen Auftrag begleitet, um Antworten zu finden. Der so entstandene, häufig spitzbübische Film lebt vor allem von der abgeklärten Selbstinszenierung seines Protagonisten. Mehr lesen

Vom Preis der Nähe

Wer hätte gedacht, dass sich von Freundschaft, erster Liebe und ihrem Preis ganz aktuell immer noch auch ohne Horrorbilder, übersinnliche Mächte oder Anleihen ans Vampirgenre erzählen lässt? Geht aber; und zwar äußerst eindrücklich, wie „Close“, der zweite abendfüllende Spielfilm des Belgiers Lukas Dhont beweist. Mehr lesen

Die Spinne des Grundgütigen

Im Netz religiös-patriarchalen Wahns. Ali Abbasis neuer Film „Holy Spider“ bemüht Fiktionalisierungen, wo die Realität die stärkeren Geschichten schreibt. Dennoch gelingt dem iranischstämmigen Regisseur ein insgesamt sehenswerter Genrefilm. Mit seiner wuchtigen Anklage einer ganz und gar klerikal-misogynen Gesellschaft schafft er eine „Taxi-Driver“-Adaption für die schlechte Lebensrealität des Iran unter dem Mullah-Regime. Mehr lesen