Barbara_Plakat_Preis_druck(c) Schramm Film

Selbstverständlich ist Christian Petzolds Barbara tatsächlich so großartig wie erwartet. Angeleitet von persönlichen Erinnerungen und Vorlieben (Herrmann Brochs zugrunde liegende Novelle „Barbara“ von 1936, aber auch Howard Hawks „To Have and Have not“ oder Fassbinders „Händler der vier Jahreszeiten“), angereichert durch Erfahrungen der Schauspieler und getragen von einer Nina Hoss, der Zerissenheit und Isolation in Körper und Gesicht eingeschrieben sind, ergibt sich ein Glücksfall für den Film – und, nach allem, was man liest, der Optimalfall einer für die Teilnehmer beglückenden Produktion. So möchte man arbeiten, das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz zu den eigenen Figuren entwickeln und gegen jede Wahrscheinlichkeit doch zwischendurch auch zu einer Aussage kommen wie: „Mir gefällt es hier!“ Denn wie immer ist nicht das andere, ferne unbedingt das bessere und lebendigere, sondern es sind die den Handelnden innewohnenden Kräfte von Zartheit und Eigensinn.