„Schnee (mit langem eehehe) fällt in meine Welt“, haben Guz und die Aeronauten – vor einer gefühlten Ewigkeit – 1995 gesungen. „Schnee (eehehe: genau!) macht alles still und hell. Es tut nicht weh, es ist nur Schnee. Kaltes Weiß bedeckt den Scheiß“.

 

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Weiß, verhüllend und ephemer: Schnee in der Stadt und Harzvorland unter Schnee vor einigen Jahren. (c) H. Heiland

 

Eine der Schneeberuhigung der Schweizer entgegengesetzte Sichtweise vertritt die in North Carolina geborene Künstlerin Ena Swansea, wie sie dem dschungel vor zwei Wochen erläuterte: „Schnee ist ephemer und gefährlich. Für mich hat die Vorstellung von Schnee nichts Friedliches, sondern etwas Bedrohliches. [Er erzeugt eine] abstrakte Leere, ein ungutes Gefühl.“ Vielleicht hat die Malerin hier ein professionell bedingt genaueres Verständnis von Verschleierung und einander überlagernden Schichten als die Musiker, sieht eher, was unter der dem Betrachter sich darbietenden Fläche verborgen ist. An russische Leichenwinter unter Groß- oder Urgroßväterbeteiligung wird sie als in den Südstaaten der USA unter anders rassistischen Umständen sozialisierte wohl nicht in erster Linie gedacht haben.

Ena Swansea Website