Nervkram. Es kratzt in meinem Hals, und in der Stadt werden verschiedentlich Leichen gefunden (wie ich der Berliner Zeitung entnehme): zerstückelt oder verprügelt und dann erschossen. So kann das auch ausgehen, wenn ein Mensch sich gegen das ihn umgebende System auflehnt oder einfach an den oder die Falschen gerät. Dagegen nimmt sich mein Ärger mit Ämtern und Versicherungsträgern schlussendlich vergleichsweise harmlos aus.

Trotzdem: Als deutsch und protestantisch geprägtes Subjekt (auch ich komme aus all dem eben doch nicht so leicht raus, wie ich mir das immer wünschen würde!) liegt da latent stets irgendwo die Angst auf der Lauer, der schreckliche Gedanke, etwas falsch angegeben oder einen kostenpflichtigen Fehler gemacht zu haben. Ständig warte ich darauf, dass mir der Staat oder eine andere höhere Instanz auf die Schliche kommt. Woraufhin mir Geld, Existenz oder Kraft abgezogen werden, und ich noch etwas ungeschützter und wackeliger dastehe als zuvor.

Den einzig denkbaren Schutz – auch hier – bieten Reichtum und Berühmtheit. Oder!? Klingt nicht wirklich altruisisch der Schluss, aber was soll’s? Jammere nicht, arbeite!, denn so steht es geschrieben. Also: auf geht’s! Wenn es bloß, wie erwähnt, im Hals nicht kratzen und überhaupt im Rücken und den Beinen nicht ziehen würde und die Konstitution insgesamt ein klein wenig besser wäre. Nur wenigstens jetzt gerade mal kurz noch, bevor dann tatsächlich nach einem erdzeitgeschichtlichen Wimpernschlag der Tod naht und es keinen Unterschied mehr macht …