Man fragt sich vielleicht, woher zuletzt die moralisch überlegene Abgeklärtheit des Protagonisten kommt, der durch seine geile Triebhaftigkeit letztlich das Benzin und natürlich Geld getriebene Karussell der Eskalation befeuert und überhaupt in Gang setzt. Aber man kann es auch einfach als dem Genre geschuldet hinnehmen und sich freuen, dass mit Viva Riva ein Thriller seine Gewaltspirale mit unvermeidlich ins Edle überhöhter Liebesverwicklung einmal nicht im amerikanisch/europäisch/asiatischen Metropolenraum entfaltet sondern in Kinshasa. Das bietet dem hiesigen Zuschauer nicht nur eine andere Optik sondern transportiert bei aller Stilisierung auch ein Stück afrikanischer Lebensrealität fernab gutmeinender dokumentarpädagogischer Problematisierungen. Und wie überall heißt es zwischen mitunter schwierigen sanitären Bedingungen und mit Stolz zu Schau getragenen Luxus-Styles auch hier: Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles …