Medien und so. Republikanischer Super-Tuesday in den USA. „Hauptsache religiös und radikal“, titelt die taz. Obama hat derweil damit zu ringen, dass er dem israelischen Premier Netanjahu das Recht auf Selbstverteidigung nicht absprechen, gegenüber dem Iran aber bei Dipolmatie und Sanktionen bleiben will. Vorerst. „Meine Freunde, 2012 ist nicht 1944“, beharrt Netanjahu und meint damit, dass heute – im Gegensatz zu 1944, als die Amerikaner die Bombardierung des Konzentrationslagers Auschwitz mit der Begründung ablehnten, sie sei ineffektiv und würde die Deutschen bloß weiter provozieren – ein jüdischer Staat bestehe, dessen Aufgabe es sei, „jüdisches Leben zu verteidigen und die jüdische Zukunft zu sichern.“ Ein in dem Zusammenhang interessanter Vergleich zwischen der Krisenpolitik Netanjahus und derjenigen von Helmut Schmidt während des Deutschen Herbstes findet sich hier.

Darkness. Währenddessen scheint in Syrien der Rachefeldzug des Regimes weiterzugehen. Von den Titelseiten der großen Zeitungen der Berliner Republik ist das Thema aber verschwunden. Dafür berichtet – noch einmal – die taz aus einer anderen Weltregion des Horrors: Kolumbien. Dort sind seit Folter und Mord an dem Gewerkschaftler Luciano Romero zwar bereits fast sieben Jahre vergangen, doch jetzt wurde von der in Berlin ansässigen Anwaltsgruppe des „European Center for Constitutional and Human Rights“ (ECCHR) Strafanzeige gegen Nestlé erstattet. „Das ECCHR will damit einen ‚Beitrag zur Entwicklung von menschenrechtlichen Standards für Unternehmen in Regionen bewaffneten Konflikts und begrenzter Staatlichkeit‘ leisten. Mit anderen Worten: Spitzenmanager multinationaler Unternehmen sollen in Zukunft am Stammsitz des Unternehmens für das Verhalten ihrer Tochterunternehmen in Konfliktregionen zur Verantwortung gezogen werden können“, resümiert Toni Keppeler.

Das alles meint Benjamin von Stuckrad-Barre wohl allerdings nicht, wenn er mit Katrin Bauerfeind darüber spricht, dass das Leben ein holpriger Weg voller Stolpersteine ist und dass es einem erstmal richtig schlecht gegangen sein muss, bevor es einem gut gehen kann. Klar, dass das der Arbeit, dem Werk hilft.  Deshalb darf er sich auch – Zettl hin oder her – folgendes Prädikat aus der ZEIT an seine Website hängen: „Einen besseren Chronisten unserer Zeit gibt es einfach nicht.“